Dänemark,
da sind wir!
7/5/20253 min read


Der Montag in Tønder war sehr regnerisch, sodass wir ihn für Hausarbeit nutzten (großer Abwasch, Wäschewaschen) und ausführlich frühstückten (was im Camper in der Vorbereitung deutlich länger dauert [allein das Kaffeemahlen in Omas Handmühle braucht mehr Zeit als die elektrische Mühle zu Hause - laut Messung selbst bei einem sehr schnellen Gekurbele 1,5 Minuten]). Das Trocknen der Wäsche im Camper glich dann einem Tetrisspiel, um alles aufzuhängen. Am Abend wurde das Wetter dann pünktlich zum traditionellen Sankt Hans Fest besser. Beim Midsommerfest der Dänen wird bei Bratwurst und Getränken mit gemeinsamen Gesang eine Hexe auf einem Feuer verbrannt (und ist damit sehr ähnlich zum unserem Hexenfeuer). Die Hexe wird laut der Tradition, die aus dem 19. Jhd. stammt, auf den Blocksberg verbannt.
Am nächsten Tag schauten wir uns das sehr niedliche Städtchen Møgeltønder an und übernachteten dann am sehr stürmischen Deich bei Højer. Da es am Abend regnete, spazierten wir erst am nächsten Tag am Wattenmeer entlang, bevor wir in Højer an einer sehr großen Hollandmühle den traditionellen Kuchen Rugbrødslagkage aus Roggenbrot, Sahne und Johannisbeergelee unter einem Pflaumenbaum genossen. Noch schnell eine ebenso traditionelle, aber auch in bio verfügbare, schleswigsche Wurst gekauft und wir fuhren weiter nach Haderslev. Auf dem Weg mussten wir auf einem Rastplatz halten, da Aurelia Hunger hatte. Dabei sprachen uns in sehr gutem Deutsch Paul und Barbara an, die unser Dresdner Kennzeichen gesehen haben. Barbara ist gebürtige Dresdnerin und freut sich immer über Bekanntschaften aus der alten Heimat. Paul, der Gärtner war, sprach uns explizit an, um „herzlich in Dänemark zu begrüßen“. Die beiden, die in Deutschland mehrere Eimer voller Mehlwürmer zur Fütterung der Vögel in ihrem Garten gekauft hatten, gaben uns viele Tipps mit auf den Weg.
Am Mittwoch schauten wir uns Haderslev an und bemerkten, dass wir bereits vergangenen Herbst hier waren. Dies war jedoch nicht weiter schlimm, da das Städtchen hübsch ist und wir so wussten, wo es das beste Brot gibt.
Danach ging es doch, entgegen erster Überlegungen, durch ganz Fyn durch und direkt auf die Insel Seeland. Fyn wollten wir uns für den Rückweg aufheben, da wir gerade eher nach Norden streben, um dort die wärmsten Tage des Jahres zu verbringen. Somit übernachteten wir in oder auf Seeland in Næstved. Am recht zentralen Stellplatz fielen uns, wie in Haderslev und überall auf den Landstraßen, große offene LKW oder Traktoren mit Anhängern auf, auf denen gefeiert wurde. Diese sahen wir noch das ganze folgende Woche in verschiedenen Orten und auf Landstraßen. Beim Suchen nach dem Phänomen bestätigte sich unsere Vermutung, dass es sich bei den Feiernden mit Schirmmütze um Abiturienten handelt, die typisch dänisch ihren Abschluss feiern – und das eine ganze Woche lang.
Nach der eher lauten Stadt verbrachten wir eine sehr ruhige Nacht oberhalb des Tystrup Sø. Wir genossen den Ausblick und das süße Nichtstun mit Aurelia. Freitagnacht waren wir wieder auf einem kostenlosen städtischen Stellplatz, dieses Mal in Ringsted. Auf den letzten Fahrten merkten wir, dass unser Camperbaby sich weiterentwickelt und damit anspruchsvoller geworden ist. Nur kurz nach Antritt der Fahrt schauen und dann in der Babyschale reicht nicht mehr. Jetzt muss mit einem Knisterbuch gespielt werden, da die Langeweile ansonsten mit Schreien kundgetan wird.
Das Outlet in Ringstaed, bei dem wir auf skandinavische Marken gehofft hatten, war enttäuschend - Firmen wie gefühlt überall in Europa. Damit besorgten wir nur Hammer, Heringe und Abspannseile für die Markise sowie Lebensmittel. Bei den ersteren waren wir zuvor hinsichtlich der Stabilität unsere Markise übermäßig optimistisch, sodass wir Unfällen vorbeugen wollen. Hinsichtlich der bei verschiedenen Wetterlagen notwendigen (oder unnötigen) Sicherungs- Einroll- und Abspannmaßnahmen entspannen sich regelmäßig Diskussionen, die teils auch mit „dann mach halt“ enden.
Nach vier Nächten auf kostenlosen Plätzen, aber jede Nacht woanders, brauchten wir wieder ein paar Tage am gleichen Ort und steuerten am Sonntag einen Campingplatz südlich von Kopenhagen an. Damit waren wir endlich so richtig am Meer. (das Wattenmeer fühlt sich leider nicht so richtig „meerig“ an, weil wir oft nur die Ebbe erwischten). Die Füße hielten wir gleich noch am Sonntag ins kalte Meer, nachdem wir auf dem Weg erfolglos eine neue Gasflasche gesucht hatten, die wir dann aber auf dem Campingplatz fanden. (leider kann man bei unserem Camper nicht irgendeine nehmen, sondern benötigt ein bestimmtes Modell, das es aber in Skandinavien nur selten, und in Schweden und Norwegen fast überhaupt nicht, gibt).











