Ganz besondere Felsen in Schweden
(Schären)
7/21/20253 min read


Am Montagmorgen erwachten wir mit einem tollen Ausblick auf die Schären. Da wir von diesen noch nicht genug hatten, fuhren wir nach Skärhamn. Ein niedliches Örtchen am Meer, in dem wir auf die ersten Felsen klettern könnten. (Aurelia verschläft so etwas immer in Phillips Trage). Wir standen direkt am Hafen und blickten über Yachten und Freizeitboote. Eigentlich wollten wir auf der Insel Tjörn an einem anderen Punkt nächtigen, aber da sich dieser eher als Müllabladeplatz herausstellte, fanden wir stattdessen dieses schöne Städtchen. Am nächsten Tag war dann Smögen unser Ziel. Der Ort besteht in seinem touristischen Kern aus einem schönen großen Holzsteg, der etwa 1000m lang ist und an dem sich alte Fischerhäuschen aufreihen, in denen heute aber eher Fastfood und Kram angeboten werden. Interessanter als die Inhalte der Läden waren die größeren Wege auf den Schärenfelsen. Mit Aurelia liefen wir durch die von Eiszeit und Erosion geprägte Landschaft über nackte Felsen. Auf dem Rückweg zum Camper kamen wir am Ortsrand bei einem ortsansässigen Fischer mit kleinem Verkauf vorbei. Der freundliche Mann war der erste Schwede, der uns begegnete, der kein Englisch sprach. Er wusste sich jedoch zu helfen und rief seine Enkelin. Das rothaarige Mädchen, die bei uns ca. in 5. Klasse wäre, sprach ein beeindruckendes Englisch und erklärte uns die gesamte Fischauslage. Schon zuvor hatte sie uns beim Betreten des Ladens angesprochen und die Waren ihres Großvaters als grandios angepriesen. Da wir im oberen Teil von Smögen parkten, hatten wir sogar aus dem Bett einen herrlichen Blick über die Schären.
Auf dem Weg nach Fjällbacka besuchten wir ein Naturreservat. Bei der Wahl des Pfades zeigten sich entweder Mängel in unser Wegfindungskompetenz oder auch in der Markierung jenes. So führte unsere Route teils über Geröllhalden, teils wieder über nackten Fels, aber immer mit Blick aufs Meer. Bevor wir uns am Donnerstag Fjällbacka anschauten, das zwischen einem großen Fels und dem Meer eingeklemmt liegt. Durch eine Schlucht konnte man den Fels besteigen und hatte dann einen weiten Blick über das Schären-Archipel. Eigentlich wollten wir noch eine weitere Nacht bleiben, aber der große Platz, den wir uns mit mindestens 30 weiteren Campern teilten, schien dann doch nicht für Übernachtungen freigegeben zu sein. Am Nachmittag war dann vor allem Phillips Geschichtsinteresse befriedigt, indem wir uns Felsritzungen aus der Stein- und Eisenzeit anschauten. Wobei diese genaugenommen nicht historisch, sondern prähistorisch sind. Als Übernachtungsort fuhren wir einen Parkplatz nahe eines Steinkreises und einer Schiffssetzung, also großen Steinen, die in der Form eines Schiffes angeordnet sind, an. Diese konnten wir beim Abendessen im Sonnenuntergang betrachten, denn die Sonne schien genauso über einen Hügel, dass die Schiffssetzung noch von ihr beleuchtet wurde, während die umliegenden Felder schon im Dunkeln lagen, bevor wir sie am nächsten Tag genauer betrachteten. Neben den genannten Überresten befanden sich dort auch Grabfelder, doch hier zeigte sich, wie schon an anderen prähistorischen Stätten in Skandinavien, dass sie noch nicht archäologisch untersucht waren und somit auch noch keine Grabungen Aufschluss über Details geliefert hatten. Auf dem Parkplatz war fast ganz Europa in Campern oder mit Zelt vertreten: Dänen, Polen, Tschechien, Briten, Belgier, Schweden natürlich, Niederländer und Franzosen. Dieses Mal waren viele Familien mit Kindern dabei und wir unterhielten uns am Morgen mit einer belgischen Familie und auch kurz trotz Sprachproblemen mit den Tschechien, die mit drei Generationen unterwegs sind. Da es am Freitag mit 27 Grad Celsius schon wieder heiß wurde, blieben wir auf diesem schönen Fleckchen und lasen bzw. spielten mit Aurelia, bis wir zum für das Wochenende gebuchten Campingplatz aufbrachen. Beim Einkauf vermissten wir schon sehr die Dresdner Bio-Supermärkte - hier muss man die Bio-Artikel im Regal suchen und gerade bei Obst und Gemüse ist die Auswahl nicht besonders groß, wenn es denn neben den obligatorischen Bio-Möhren überhaupt etwas gibt; und der Preis ist da auch kein Trost. Am Samstag hieß es wieder Wäsche waschen und zum ersten Mal in unserem Leben Kühlschrank abtauen. (zu Hause genießen wir den Luxus eines Nofrostgerätes). Unser Camperkühlschrank scheint nicht für den Dauerbetrieb von jetzt vier Wochen ausgelegt zu sein, sodass die zentimeterdicke Eisschicht heruntermusste.
Am Sonntag brachen wir nach Norwegen auf. Leider gibt es auch an der schwedisch-norwegischen Grenze Kontrollen, die zu kurzen Staus führen. Zur Übernachtung haben wir uns einen Parkplatz am Waldrand im Internet gesucht, der auch an einem See liegt. Wir gingen noch für eine Weile in den Wald und nahmen ein Gefäß mit. So hatten wir zum Abendessen frische Heidelbeeren aus dem Wald und Phillip erfrischte sich im kühlen Børtevannet.















